Wimmelbild Klimawandel und Klimaaktivismus Klimademo Motorisierter Individualverkehr Brückenblockade Motorisierter Individualverkehr Generalstreik Ölindustrie Ölindustrie Ölindustrie Bohrinselbesetzung Bohrinselbesetzung Zementherstellung Biomarkt Veganismus Pflege und Behinderung Einwegplastik Einwegplastik Einwegplastik Einwegplastik Versicherungswirtschaft Übersäuerung der Meere Obdachlosigkeit Pflege und Behinderung Tourismus Plagen Extreme Wetter Feminismus Extreme Wetter Erneuerbare Energien Pflege und Behinderung Extreme Wetter Tierfabriken Tierrechte Meeresspiegelanstieg Extreme Wetter Wasserprivatisierung Luftverschmutzung Psychische Probleme Ausbreitung von Krankheiten Psychische Probleme Monokultur Landwirtschaft Pestizide Erneuerbare Energien Offshoring Artensterben Plagen Artensterben Artensterben Artensterben Ölindustrie System Change not Climate Change Polizeigewalt Brückenblockade Häuserkampf Öffentliche Verkehrsmittel Extreme Wetter Motorisierter Individualverkehr Motorisierter Individualverkehr Obdachlosigkeit Kompost Community-Garten Fahrrad-Aktivismus Fahrrad-Aktivismus Amazon Ölindustrie E-Mobilität E-Mobilität Industrie Baumbesetzung Waldsterben Militär Parking Day Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt Dachbegrünung Artensterben Schiffverkehr Lastenräder Textilindustrie Containern Obdachlosigkeit Müll Flucht Kreuzfahrtschiff-Blockade Extreme Wetter Motorisierter Individualverkehr Grundeigentum Wiederbewaldung Extreme Wetter Flugverkehr Pipelines: Tar Sands und Fracking Anti-Pipeline-Proteste Extreme Wetter Bagger-Besetzung Klimacamps Klimacamps Klimacamps Waldbrände Flughafen-Blockade Flughafen-Blockade Flughafen-Blockade Wachstum Heizung Climate Justice Einwegplastik

Legende

Anmerkungen zum Wimmelbild

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1. Flugverkehr

Die ressourcenintensive Mobilität der heutigen Zeit ist nicht nur klimaschädlich - Flugreisen sind auch höchst exklusiv: Nur etwa 10 Prozent der Weltbevölkerung hat überhaupt einmal ein Flugzeug betreten. Oft wird Besteuerung als Möglichkeit diskutiert, Flugreisen zu reduzieren. Dass Flüge derzeit oft billiger sind, als die gleiche Strecke per Bahn zurückzulegen (siehe Öffentliche Verkehrsmittel), ist angesichts der drohenden Klimakatastrophe tatsächlich erschreckend. Leider schränken steuerliche Maßnahmen aber genau jene Reichen, von denen die meisten Emissionen verursacht werden, am wenigsten ein.

2. Extreme Wetter

Wetterphänomene wie Stürme, Hagel, Tornados, Dürre oder Starkregen gehören zu den bereits jetzt spürbaren Folgen der Klimakrise. Sie werden weltweit stärker und häufiger.

3. Waldbrände

Bereits Mitte des Jahres 2019 gab es in Europa schon über 1500 Waldbrände, die jeweils eine Fläche von über 30 Hektar maßen. Der Durchschnitt der Jahre 2008 bis 2018 lag in diesem Zeitraum bei 320 Bränden. Selbst im hohen Norden sind riesige Waldflächen in Gefahr.

4. Pipelines: Tar Sands und Fracking

Bei der hydraulischen Frakturierung werden Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in tiefliegende Gesteinsschichten gepresst, um für wenige Jahre die letzten Gas- oder Ölreserven zu fördern. Die eingesetzten Chemikalien verunreinigen oft das Trinkwasser der Umgebung. Ebenfalls hochgradig umweltschädlich ist die Ölgewinnung aus den “Tar Sands”, einem stark ölhaltigen Boden. Bei den enorm energieaufwändigen Gewinnungs- und anschließenden Verarbeitungsprozessen wird auch sehr viel Wasser verbraucht. Dafür werden nicht nur Wälder und Feuchtgebiete zertört, sondern auch das Land der dort lebenden First Nations (siehe Anti-Pipeline-Proteste).

5. Anti-Pipeline-Proteste

Weltweit protestieren Bewohner*innen gegen Fracking oder Pipeline-Bauprojekte (siehe Pipelines: Tar Sands und Fracking) in ihren Gemeinden.Oft sind dies indigene Bewohner*innen, die ihr Land und ihr Wasser verteidigen und dafür harte Repressionen und Illegalisierung erfahren (siehe Polizeigewalt).

6. Grundeigentum

Grundeigentum ist generell ein großes Problem. Durch den Besitz von Grundstücken monopolisieren deren Eigentümer*innen im Prinzip die Erde, dem eizigen Ort an dem wir alle leben können. Wieso besitzen Einige gleich mehrere Wohnhäuser, die sie gar nicht benutzen, während Ärmere ihnen Miete zahlen müssen? Der Ressourcenverbrauch macht Wohnfläche aber auch zu einem Thema des Klimaschutzes. Bauen belastet die Umwelt (siehe Zementherstellung) und die fertige Wohnfläche ist ein großer Faktor bei Heizungs-Emissionen (siehe Heizung), denn der Energiebedarf ist geringer, wenn weniger Raum beheizt wird.

7. Flughafen-Blockade

Ob Anwohner*innen die unter Lärm leiden, Deportationsgegner*innen, oder die Klimabewegung: Proteste gegen Flughäfen werden immer mehr. Beispiele für besetzte oder blockierte Flughäfen und Bauprojekte sind die Aktionen der Gilet Noirs, die Besetzung der ZAD de Notre-Dame-des-Landes oder die Blockade einer Londoner Landebahn durch Aktivist*innen von Black Lives Matter in 2016.

8. Bagger-Besetzung

Das Aktionsbündnis Ende Gelände organisiert seit 2015 Großaktionen in deutschen Braunkohlerevieren. Jährlich reisen mehrere tausend Aktivist*innen an und besetzen in den Braunkohle-Fördergebieten Bagger und Gruben für den sofortigen Kohleausstieg.

9. E-Mobilität

Verbrennungsmotoren müssen weg, das ist klar. Doch die Elektro-Mobilität, in die nun viele Menschen Hoffnung setzen, kommt auch nicht ohne Umweltbelastungen aus (siehe Erneuerbare Energien). Es kann also nicht einfach jeder Benziner durch ein E-Auto ersetzt werden, es muss auch insgesamt weniger Autos geben (siehe Motorisierter Individualverkehr).

10. Wiederbewaldung

Das Anpflanzen neuer Wälder auf globaler Ebene könnte helfen, den Kohlenstoff in der Atmosphäre einzufangen und die Klimakatastrophe zu mindern. Stünde ein Gebiet von der Größe der USA für die Aufforstung zur Verfügung, könnten Schätzungen zufolge diese neuen Wälder, einmal herangewachsen, 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern. Das sind etwa zwei Drittel der 300 Milliarden Tonnen Kohlenstoff, die seit der industriellen Revolution durch den Menschen verursacht in die Atmosphäre gelangten.

11. Klimacamps

Klimacamps sind Protestcamps die meist in der Nähe von Extraktions- und Emissionsstätten stattfinden um gegen diese zu protestieren, in Deutschland bspw. in der Lausitz oder im Rheinischen Revier.

12. Industrie

Zuhause einen Ökostrom-Anbieter nutzen ist sicherlich gut. Ein Großteil des rheinischen Braunkohlestroms fließt aber gar nicht in Privathaushalte, sondern in die Industrie, z.B. die chemische oder Metallindustrie und die Bauindustrie (siehe Zementherstellung).

13. Parking Day

Seit 2005 gibt es den Parking Day, einen Aktionstag am dritten Freitag im September, bei dem Parkplätze im öffentlichen Straßenraum für ein paar Stunden oder auch einen ganzen Tag lang umgewidmet und anders genutzt werden – beispielsweise als grüne, mit Blumen geschmückte Oase gestaltet, mit Biertischen und Bänken zum Straßencafé umfunktioniert oder als Fahrrad-Abstellfläche genutzt.

14. Polizeigewalt

Die Repression gegen Klima-Aktivist*innen nimmt weltweit zu, sowohl juristisch als auch mit Gewalt (siehe Anti-Pipeline-Proteste). Im Juni 2019 gingen beispielsweise französische Polizist*innen mit Pfefferspray gegen Aktivist*innen vor, die eine Brücke in Paris besetzten.

15. Generalstreik

Von dem Reichtum der Industrie (siehe Industrie) oder anderer Branchen profitieren nur vergleichsweise wenige Menschen, nämlich die Besitzer*innen dieser Unternehmen – während die Mehrheit, die Angestellten, die meiste Arbeit verrichten. Doch was wäre, wenn Angestellten diese Arbeit einfach einstellten? Eine Streik-Bewegung hat gleich mehrere Vorteile fürs Klima: Sie kann klimaschützende Maßnahmen einfordern, z.B die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit oder die Umstellung der Produktion auf erneuerbare Energien. Zudem schont der Streik direkt das Klima, indem weniger produziert wird. Ein weltweiter unbefristeter Generalstreik könnte sogar dazu beitragen, andere Formen der Bedürfnisbefriedigung zu organiseren, die nicht auf Ausbeutung, Wachstum und Konkurrenz beruhen.

16. Brückenblockade

Einige Klimagerechtigkeitsgruppen wählen als Aktionsform Straßenblockaden. Sie sollen die Regierungen zum Handeln zwingen und sind zugleich direkte Aktionen gegen den Autoverkehr (siehe Motorisierter Individualverkehr).

17. Motorisierter Individualverkehr

Autos verbrauchen nicht nur fossile Treibstoffe sondern benötigen indirekt auch enormen Mengen an Rohstoffen zum Bau von Straßen und Autobahnen, sowie deutlich mehr Fläche als beispielsweise Eisenbahnen (siehe Parking Day). Zudem stirbt alle 25 Sekunden ein Mensch im Straßenverkehr (siehe Fahrrad-Aktivismus).

18. Militär

Nicht nur werden immer wieder Kriege um die Vorkommen von fossilen Energien geführt - auch die Emissionen durch Militäreinsätze sind enorm.

19. Klimademo

Die Klimagerechtigkeitsbewegung ist groß und vielfältig, viele Gruppen und NGOs mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Protestformen sind gegen die Klimakatastrophe aktiv. Wer darüber nachdenkt sich auch zu engagieren, kann in fast jeder Stadt entsprechende Gruppen finden, einige Beispiele sind EG (siehe Baggerbesetzung), Free the Soil, Gastivists, Animal Climate Action, Stay Grounded, Gegenstrom Berlin, 350.org oder Fridays for Future. Besonders an dieser Bewegung: Viele der Aktivist*innen sind noch Kinder oder Jugendliche wie Jamie Margolin, Xiuhtezcatl Martinez oder Juan David Giraldo.

20. System Change not Climate Change

In der Bewegung weit verbreitete Aussage dass ein Systemwandel nötig ist. Ein auf Profit und Konkurrenz basiertes Wirtschaftssystem wie es derzeit existiert, ist unvereinbar mit gesunden Ökosystemen und sicheren Lebensbedingungen für alle Menschen (siehe Wachstum). Weil Unternehmen derzeit mit möglichst wenig Kosten möglichst viel Gewinn erwirtschaften müssen, werden sie Kosten auf Andere abwälzen, wenn es geht - beispielsweise auf die Allgemeinheit oder auf künftige Generationen.

21. Community-Garten

Im städtischen Raum werden immer mehr Gemeinschaftgärten gegründet. Anwohner*innen gärtnern und ernten dort gemeinsam und begrünen gleichzeitig die Stadt, oft mit Permakultur-Ansätzen. Mit dem steigenden Temperaturen werden diese kleinen Oasen immer wichtiger (siehe Dachbegrünung). Zudem können die Gärten auch einen Beitrag zur Nahrungsmittelsicherheit im städtischen Raum leisten. Vorteile der dort produzierten Lebensmittel sind die kurzen klimaschonenden Transportwege und vor allem, dass das Verteilen der Ernte-Erträge ohne Geld oder Warentausch stattfindet. Dieses Umdenken zu einem solidarischen Produzieren von Nahrung könnte den Weg in eine gerechtere Gesellschaft aufzeigen.

22. Häuserkampf

Eigentlich brauchen unsere Großstädte mehr kommunale Wohnkonzepte - Wohnraum ist knapp und hat zudem hohe Umweltkosten (siehe Grundeigentum). Das Leben in Single-Haushalten führt nicht nur zur Vereinzelung sondern hat auch zur Folge, dass jede Person ein eigenes Bad und eine eigene Küche hat - Räume die problemlos auch gemeinsam mit anderen genutzt werden könnten. Besetzungen von leerstehenden Wohnhäusern sind nicht nur ein Versuch, das Problem ungerecht verteilten Wohnraums anzugehen, sondern erproben auch oft neue Formen des Zusammenlebens.

23. Fahrrad-Selbsthilfe-Werkstatt

Fahrräder sind nicht nur eine klimaschonende Fortbewegungsform, sondern auch besonders viele Menschen zugänglich - sie kosten deutlich weniger als motorisierte Fahrzeuge und sind leichter selbst zu warten. Ob Reifen flicken, Bremsen nachziehen oder Speichen ausrichten - mit ein bisschen Anleitung, kann fast jede*r ein kaputtes Fahrrad reparieren. In vielen Städten existieren deshalb kostenlose Selbsthilfe-Werkstätten, in denen Hobby-Schrauber*innen einander dabei helfen, ihre umweltfreundliche Mobilität selbst in die Hand zu nehmen.

24. Waldsterben

Durch die anhaltenden Dürren und stärkeren Stürme sterben zur Zeit in Deutschland viele Bäume ab.

25. Öffentliche Verkehrsmittel

Öffentliche Verkehrsmittel können viel Platz und Emissionen einsparen. Ein großer Faktor dabei ist die bessere Auslastung von Bus und Bahn.

26. Amazon

Der Internethändler Amazon ist in den letzten Jahren stark in die Kritik geraten wegen klimaschädlichen Einzel-Zustellung und Express-Lieferungen. Auch die extrem schlechten Arbeitsbedingungen der Lagerarbeiter*innen und das systematische Zerstören von Retouren schockieren Viele. All diese Handlungen des Konzern sind aber nicht überraschend. Weil Unternehmen möglichst viel Gewinn bei wenig Kosten machen müssen, spielt es keine Rolle ob unnötig Ressourcen verbraucht und neue Produkte zerstört werden, solange es billiger ist (siehe System Change not Climate Change).

27. Baumbesetzung

Der Hambacher Wald ist inzwischen zum Symbol der Klimaschutz-Bewegung geworden. Die Aktivist*innen verhindern seit 2012 dass der Energiekonzern RWE auf der Fläche des Waldgebiets Braunkohle abbaggert.

28. Zementherstellung

Baustellen schaden nicht nur der Umwelt wenn sie mit Rodung oder Trockenlegung von Feuchtgebieten verbunden sind. Bereits die Zementherstellung belastet das Klima stark. Schätzungen liegen bei 8 Prozent der CO2-Emissionen weltweit. Zudem werden ganze Küstengebiete für den Baustoff Sand abgebaggert.

29. Monokultur Landwirtschaft

Industrielle Landwirtschaft basiert stark auf der Nutzung fossiler Brennstoffe. Schätzungen zufolge wird für jede Nahrungsmittelkalorie mehr als das Zehnfache an fossiler Energie zu ihrer Herstellung benötigt. Monokulturen übernutzen und trocknen die Böden aus. Für eine grundegende Umstrukturierung der Landwirtschaft setzen sich deshalb Organisationen wie das Kleinbauern-Bündnis Via Campesina sein.

30. Pestizide

Zusammen mit der industrielle Landwirtschaft (siehe Monokultur Landwirtschaft) gefährdert der Einsatz von Pestiziden nicht nur Insektenpopulationen sondern schadet auch Boden und Wasser. Eine Kampagne die sich dagegen einsetzt ist Free the Soil.

31. Erneuerbare Energien

Erneuerbare Energien haben geringere CO2-Emissionen als Öl oder Kohle, kommen aber auch nicht ohne Umweltschäden aus, wenn sie unter den Zwang der Gewinnmaximierung produziert werden (siehe System Change not Climate Change). Statt fossilen Brennstoffen werden dann z.B. Seltene Erden und Lithium abgebaut, Wasservorkommen um die Minen herum zerstört und die Rohstoffe unter Verbrauch weiterer Ressourcen über Kontinente hinweg transportiert.

32. Versicherungswirtschaft

Durch die zunehmenden Naturkatastrophen sind hohe Sachschäden zu erwarten. Auch müssten die Versicherer selbst Divestment betreiben (siehe Finanzsektor).

33. Wachstum

Einige Wirtschaftswissenschaftler*innen glauben, dass weiterhin Wirtschaftswachstum ohne Verschärfung der Klimakatastrophe möglich ist - die sogenannte Entkopplung des BIP vom Ressourcenverbrauch. Hoffnung haben Vertreter*innen des “grünen Wachstums” in den Dienstleistungssektor und Technik wie erneuerbare Energien. Die Degrowth-Bewegung weist jedoch darauf hin, dass sich das Problem damit nur auf andere Ressourcen verschiebt. Zwar wäre ein weiteres Wachstum ohne die Emissionen von Treibhausgasen denkar. Jedoch würden dann andere Umweltprobleme verursacht (siehe Erneuerbare Energien).

34. Fahrrad-Aktivismus

Vor allem in Großstädten gibt es Bürger*innen-Bewegungen die es sich zum Ziel gemacht haben, den Auto-Verkehr in den Stadten einzuschränken (siehe Parking Day). Oft sind diese Bemühungen verbunden mit dem Engagement für mehr Sicherheit für Fahrrad-Fahrer*innen. Fahrrad-Demos und gemeinsames Fahrradfahren wie die Critical Mass finden in vielen Städten regelmäßig statt.

35. Textilindustrie

Mode-Trends wechseln schnell und die Kleidung wird immer billiger. Beides führt seit einigen Jahren dazu, dass immer mehr Kleidungsstücke nach kürzester Zeit weggeworfen und durch neue ersetzt werden. Mit dem Begriff »Fast Fashion« wird dieser schnelle Mode-Zyklus zunehmend kritisiert. Nicht zuletzt deshalb, weil die Hemden der europäischen Kund*innen unter extrem schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigster Bezahlung von Frauen und Kindern in Ländern wie Bangladesch genäht werden. Doch auch die Umwelt leidet unter dem Raubbau der für die Billigtextilien nötigen Ressourcen und den in der Produktion verwendeten Chemikalien.

36. Dachbegrünung

Städte sind sogenannte Wärmeinseln - bis zu 10°C kann der Temperaturunterschied zwischen einer Stadt und der ländlichen Umgebung betragen. Eine Möglichkeit die Extra-Hitze in Städten abzumildern, sind Dachgärten. Sie haben eine höhre Albedo als andere Dächer, können für mehr Biodiversität in der Stadt sorgen und haben einen Kühleffekt durch die sogenannte Evapotranspiration.

37. Containern

Das Mindesthaltbarkeitsdatum bedeutet nicht, dass ein Lebensmittel danach sofort schlecht wird. Dennoch werden täglich Massen problemlos noch essbarer Lebensmittel weggeworfen - wegen abgelaufenem MHD, kleinen Schönheitsfehlern oder Sortimentsänderungen. Viele Menschen ernähren sich von den Abfällen dieser Überflussgesellschaft - teilweise aus Armut, teilweise aus Protest gegen die Verschwendung.

38. Lastenräder

Lastenräder können eine klimafreundliche Lösung für den letzten Abschnitt von Lieferketten, die sogenannte Letzte Meile sein. Vor allem in Städten könnten sie zum Transport von Produkten oder für Umzüge genutzt werden.

39. Heizung

Die Beheizung von Räumen und Leitungswasser ist für mehr als drei Viertel des Energieverbrauchs von Haushalten verantwortlich. Effiziente Gebäude mit Wärmedämmung und modernen Fenstern können spürbare Verbesserungen leisten. Neben der Reduktion des Verbrauchs ist bei der Wärmeerzeugung auch die Energiequelle wichtig, am klimaschonensten wäre Solarenergie. Oftmals sind Mieter*innen leider machtlos bei der Entscheidung über energetische Sanierungen. Daher braucht es eine Politik hin zur Wärmewende mit ausreichenden sozialen Ausgleichsmechanismen.

40. Kreuzfahrtschiff-Blockade

Bei der Kreuzfahrt-Industrie kommt vieles zusammen: Schlechte Arbeitsbedingungen, große Klimaschäden und die Verschmutzung besonders empfindlicher Ökosysteme. Die mit Schweröl betriebenen Riesenschiffe (siehe Schiffverkehr) fahren oft unter der Flagge von Ländern mit schlechtem Arbeitsrecht und ohne Mindestlohnregelungen. 2016 haben deshalb Klima-Aktivist*innen in Venedig und 2019 in Kiel das Auslaufen von Kreuzfahrtschiffen blockiert.

41. Einwegplastik

Einwegplastik ist ein großes Umweltproblem. Nicht nur sammelt sich die Plastikflut in den Ozeanen (siehe Müll). Auch ist die Produktion von Plastik eng verknüpft mit Ölindustrie und dem Fracking-Boom (siehe Pipelines: Tar Sands und Fracking) und sollte unbedingt auf das Nötigste eingeschränkt werden. Plastik kann nützlich sein aber ist oft auch einfach überflüssig. Statt verpacktem Fertigessen für gestresste Angestellte mit 40-Stunden-Wochen, sollte es kostenlosen Kantinen für alle und einen 4-Stunden-Arbeitstag geben (siehe Generalstreik). Statt teurem abgefüllten Wasser in Plastikflaschen, sauberes Trinkwasser aus der Leitung (siehe Wasserprivativierung).

42. Veganismus

Durch díe pflanzenbasierte Ernährung aller Menschen könnten einige Emissionen vermieden werden (siehe Tierfabriken). Doch auch vegane oder Bio-Produkte sind nicht frei von klimaschädlichen und ausbeuterischen Produktionsweisen. Beispielsweise der weite Transport und die Verarbeitung der Lebensmittel verursachen große Umweltkosten. Individuelle Konsumentscheidungen allein können die Ernährungsprobleme der Welt nicht lösen. Statt dessen müssen Fragen von Produktionsbedingungen, Landbesitz und Ernährungssouveränität grundlegend anders beantwortet werden (siehe Monokultur Landwirtschaft).

43. Biomarkt

Ökologische Landwirtschaft ist eigentlich eine gute Idee. Die in den 1970er Jahren entstandene Bio-Laden-Bewegung hat aber leider noch nicht zum Ende der fossilen Landwirtschaft geführt, sondern vor allem ein zusätzliches und zudem teureres Konsumsegment geschaffen.

44. Kompost

Der Verlust fruchtbaren Bodens, beispielsweise durch zu intensive Landwirtschaft (siehe Monokultur Landwirtschaft) oder Dürre und Desertifikation (siehe Extreme Wetter), ist sowohl Folge der Klimakrise als auch ein sie verschlimmernder Faktor. Gesunder Boden wird in Zeiten der Klimakrise immer wichtiger und Kompostieren kann dabei helfen. Kompost-Boden ist nicht nur fruchtbarer, er kann auch besser Wasser aufnehmen, und beugt Korrosion vor.

45. Obdachlosigkeit

Unter der Erderhitzung werden vor allem Bewohner*innen südlicher Länder leiden. Doch auch in nördlichen Ländern werden manche Menschen schwerer betroffen sein von Umweltschäden, Naturkatastrophen und der befürchteten Tendenz zur Entsolidarisierung. Besonders gefährdet durch Hitzewellen und Überflutungen und zudem Opfer gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit sind Obdachlose. Die gerechte Verteilung von Wohnraum ist deshalb auch ein Thema der Klimagerechtigkeit (siehe Grundeigentum).

46. Psychische Probleme

Umwelt-Melancholie, Eco Grief oder Klimadepression wird der Zustand genannt, in dem sich viele Bewohner industrialisierter Regionen befinden: ein Gefühl des Ausgeliefertseins und der Lähmung angesichts der Bedrohungen durch die Erderhitzung, einhergehend mit einer Art Sehnsucht nach früheren Zeiten, in denen das Wasser sauberer, frischer und leichter zugänglich war. Einige Psychiologen sind der Überzeugung, dass sich die Angst als Motor nutzen lässt, um von der Passivität in die Aktivität zu kommen und zu handeln.

47. Ausbreitung von Krankheiten

Viele Ärzt*innen befürchten dass eine Auswirkung der Klimakrise die stärkere Ausbreitung von Krankheiten sein wird. Wahrscheinlich werden vor allem sogenannte Zoonosen neue Gebiete erreichen, also Krankheiten die durch Tiere übertragen werden, deren Lebensräume sich verschieben. Dazu zählen unter anderem Dengue, Ebola oder Malaria. Ausbrüche von fast ausgestorbenen Krankheiten werden wegen des Auftauens des Permafrost wahrscheinlicher, wie ein sibirischer Anthrax-Ausbruch in 2016 befürchten lässt. Auch ist immer weniger Zugang zu gesundem Wasser zu erwarten (siehe Wasserprivatisierung).

48. Luftverschmutzung

Viele Menschen, vor allem in Großstädten und in von Waldbränden betroffenen Regionen, leiden unter Smog. Der dichte Rauch, der bei Waldbränden (siehe Waldbrände) entsteht, ist schädlich für die Gesundheit der Anwohner*innen.

49. Tourismus

Tourismus kann große Umweltbelastungen mit sich bringen. Neben den Emissionen von Flügen (siehe Flugverkehr) und Kreuzfahrten (siehe Kreuzfahrtschiff-Blockade) können auch die Übernutzung von Stränden oder der Hotelbau die Ökosysteme belasten. Paradoxerweise nennen einige Tourist*innen die Klimakrise als Motivation für ihre Reisen - nämlich weil sie einige natürliche Anziehungspunkte wie Korallenriffe, die Arktis und tierreiche Savannen noch ein letztes Mal sehen wollen bevor diese zerstört werden.

50. Wasserprivatisierung

Mit der wachsenden Weltbevölkerung und den zunehmenden Dürreperioden dürfte sich die Wassernot noch verschärfen. Den großen Trinkwasser-Produzenten wie Nestlé Waters wird vorgeworfen, durch das Anzapfen der Quellen der Bevölkerung das Wasser wegzunehmen und ein zweites Versorgungssystem mit gesundem Wasser in Flaschen zu schaffen, das sich nur die Wohlhabenden leisten können und das wegen ihrer Plastikverpackung zusätzlich die Umwelt belastet (siehe Einwegplastik).

51. Pflege und Behinderung

Besonders gefährdet durch die Gefahren der Erderhitzung sind alte und behinderte Menschen. Schon jetzt sterben besonders viele pflegebedürftige Menschen während der immer extremeren Hitzewellen an Dehydrierung. Auch bei der Flucht vor Katastrophen sind alte und behinderte Menschen benachteiligt. Inklusion wird deshalb in Zeiten der Klimakrise besonders wichtig.

52. Tierfabriken

Industrielle Tierhaltung ist für 15% der menschengemachten Treibhausgase verantwortlich, schätzen die Vereinten Nationen. Größtenteils handelt es sich dabei um Methan aus den Mägen von Wiederkäuern.

53. Tierrechte

Tierrechts-Aktivist*innen bekämpfen die Viehproduktion und die Tatsache dass Menschen überhaupt andere Tieren besitzen können.

54. Feminismus

Weltweit sind Frauen* am stärksten von den Folgen der Klimakrise betroffen. Sie sind während Krisen und Kriegen häufiger Opfer von Gewalt. Während mehr Männer* vor Kriegen und Katastrohphen flüchten, bleiben Frauen* zunächst oft zurück. Ökofeministische Theoretiker*innen analysieren zudem die Zusammenhänge von Patriarchat und Umweltbeherrschung und -zerstörung.

55. Artensterben

Heute sind eine Million Arten vom Aussterben bedroht: 10 % aller Insekten, 40 % aller Amphibien und 30 % aller maritimer Säugetiere. Die Geschwindigkeit, mit der das passiert, ist zehn- bis hundertmal schneller als in den letzten zehn Millionen Jahren. Die Erde erwärmt sich so rasant, dass sich Arten kaum auf die übliche Weise anpassen können. Zum Beispiel verschieben sich die optimalen Lebensräume infolge der Erwärmung schneller polwärts, als viele Tiere oder Pflanzen wandern können.

56. Müll

Müll der in der Natur rumliegt sieht nicht nur häßlich aus, sondern gefährdet auch die dort lebenden Organismen. Meereslebewesen und Vögel sterben an Mikroplastikpartikeln, die sie mit der Nahrung aufnehmen. Die bekanntestes Müll-Ansammlung ist als Great Pacific Garbage Patch weltbekannt geworden.

57. Flucht

Eine Folge der Klimakrise ist die Verdopplung der Naturkatastrophen in den letzten 20 Jahren. Bei fast jeder Naturkatastrophe, seien es Erdrutsche, Überschwemmungen, Taifune oder Hurrikans, müssen Menschen aus ihren Häusern fliehen, manchmal über Landesgrenzen hinweg. Mit den Katastrophen steigt auch die Wahrscheinlichkeit für Konflikte. Besonders deutlich war das in den Jahren 2010 bis 2012, als die Gewalt in Libyen, Ägypten, Syrien und Südsudan ausbrach. Experten deuten die Ergebnisse als ein Alarmsignal, da Extremwetterereignisse in Zukunft häufiger auftreten dürften.

58. Übersäuerung der Meere

Durch den steigenden Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre und die höheren Temperaturen werden auch die Ozeane immer wärmer und saurer. Die Korallenriffe sind in hohem Maße bedroht, was die gesamten Meeresökosysteme aus dem Gleichgewicht bringt (siehe Artensterben).

59. Ölindustrie

Die Ölindustrie hat mit der Zerstörung der Natur und des Klimas in den vergangenen Jahrzehnten Milliarden verdient. Reinvestiert wurden die Einnahmen unter anderem in die Finanzierung von Lobby-Gruppen zur Leugnung der Klimakrise wie dem Heartland Institute.

60. Bohrinselbesetzung

Immer wieder haben Aktivist*innen von Greenpeace Bohrinseln besetzt um die Zerstörung des Klimas und maritimer Ökosysteme zu verhindern, zuletzt in 2019.

61. Plagen

Anders als die zahlreichen aussterbenden Tiere und Pflanzen (siehe Artensterben), könnten einige Arten von der Erhitzung der Erde sogar profitieren. Im wärmer werdenden Wasser tauchen beispielsweise in der Nordsee plötzlich Quallenarten wie die Meerwalnuss auf, die es noch vor wenigen Jahren dort kaum gab. Ob sich das auf die Fischpopulation auswirkt, die mit der Qualle um das Plankton konkurriert, ist noch nicht abzusehen.

62. Finanzsektor

Auch der Finanzsektor ist ein wichtiger Bereich im Kampf um einen weiterhin bewohnbaren Planeten. Als Divestment bezeichnet man beispielsweise das Ziel einiger Klimaschutz-Organisationen, Investionen in fossile Energien zu beenden. Auch müssen die zahlreichen Privatisierungen und Deregulationen der vergangenen Jahrzehnte rückgängig gemacht und ihre sozialen und Umweltschäden wieder beseitigt werden.

63. Schiffverkehr

Ein Teil unserer derzeitigen Emissionen ist der zunehmenden weltweiten Mobilität geschuldet, neben dem Flugverkehr (siehe Flugverkehr) nicht zuletzt der Containerschifffahrt. Die Anzahl der weltweit transportierten Container hat sich seit 2000 verdreifacht. Aufgrund globalisierter Produktionsweise legen Waren wie T-shirts oder Smartphones oft mehrere Tausend Kilometer zwischen Produzent*in und Konsument*in zurück (siehe Offshoring). Besonders schädlich am Boom der Schifffahrt: Oft wird dabei das Raffinerie-Abfallprodukt Schweröl verbrannt.

64. Offshoring

In der Klimadebatte wird oft mit dem Finger auf Andere gezeigt, die angeblich noch viel schlimmere Emissionen verursachen als die eigene Nation. Besonders oft wird über Indien oder China geschimpft. Dabei wird übersehen, dass in Ländern wie China jene Waren produziert werden, die von Konsument*innen in westlichen Ländern gekauft werden. Durch Offshoring können einige Industrieländer sogar offiziell Emissionsrückgänge bei gleichzeitigem Wirtschaftswachstum verzeichnen. Doch das Outsourcen der Emissionen an weniger industrialisierte Länder macht die Emissionen nicht weniger schädlich, nur weiter weg und weniger sichtbar.

65. Meeresspiegelanstieg

Viele bisher bewohnbare Flächen müssen in den nächsten Jahrzehnten dem Meer weichen. Riesige Metropolen wie Shanghai und bevölkerungsdichte Länder wie Bangladesch werden ganz oder teilweise überflutet werden.

66. Climate Justice

Warum werden auf diesem angeblichen Klima-Wimmelbild eigentlich ständig andere Probleme erwähnt? Dinge wie Staudämme, Grundeigentum und Obdachlosigkeit? Als Klimagerechtigkeit wird das Ziel bezeichnet, nicht nur die Erderwärmung zu mildern, sondern dabei auch historische und soziale Ungleichheiten zu beseitigen - statt sie mit vermeintlich klimarettenden Technologien oder Steuern zu verschlimmern. Kein »grünes Wachstum« für Reiche, sondern das gute Leben für alle.